Maria | 20. Februar 2019

Nachlese zum 6. VDZ Tech Summit – Was bringt Blockchain den Medienhäusern?

Am 21. und 22. November konnten wir wieder in Hamburg am jährlichen Tech Summit des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) teilnehmen. Der Kongress – inzwischen schon zum 6. Mal – stand ganz im Zeichen neuer Technologien, die die Verlagsbranche in den verschiedenen unternehmerischen Bereichen fortwährend verändert und in vielen Fällen auch fordert.

Vor diesem Hintergrund bot der Tech Summit den Teilnehmern fokussierten Austausch mit Vordenkern und Entscheidern aus dem nationalen und internationalen Verlags-IT und -Business mit dem Konzept verschiedener Sessions.  Außerdem ergab sich  die Möglichkeit, einen Schwerpunkt bei den Vorträgen auf Management- oder IT-Expertise zu legen und sich je nach Interessengebiet für eine von zwei thematischen Sessions zu entscheiden.

In mehr als einem Dutzend Panels stellten Referenten u. a. von Madsack, Heise Medien, aber auch von den Ullstein Buchverlagen und dem Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker ihre Best-Practice-Beispiele vor. Neben CMS, künstlicher Intelligenz und datengetriebenem Publishing ging es vor allem um die CTO-Arbeit in Unternehmen und um Blockchain-Technologien.

Neben Christian Schultze-Wolters, Director Blockchain Solutions DACH bei IBM, und Ingo Ruebe, CEO von BOTlabs, präsentierte sich auch Civil-Mitgründerin Christine Mohan (USA) mit dem Thema Blockchain. Sie erläuterte, wie ihr Unternehmen Blockchain-Technologie einsetzen möchte, um für Medienunternehmen, etwa bei der Vermarktung und Lizenzierung, als Dienstleister aufzutreten. „Mit Blockchain beschäftigen sich momentan alle Häuser“ – so Christine Mohan und prophezeite gleich eine „neue Ökonomie“ für den Journalismus. Dies sei keine Geschichte über neue Erlösmodelle, die das Geschäft mit journalistischen Inhalten besser erscheinen lassen. Es ginge um nichts weniger als den Fortbestand des Journalismus „auf Generationen hinaus“ zu sichern.

So zumindest lautet das Versprechen von Christine Mohan und Civil. Das junge Start-up aus Brooklyn tüftelt an eben jener „neuen Ökonomie des Journalismus“. Es möchte mit Hilfe der Blockchain-Technologie gleich mehrere Probleme von Publishern auf einmal lösen, sagt Christine Mohan – die Emanzipation von Werbeeinnahmen, die effiziente Lizenzierung von Inhalten an Dritte und die Wiederherstellung von Vertrauen bei den Lesern.

Vorher gibt es allerdings viel zu erklären. Zunächst müssen Redaktionen Teil des Civil-Netzwerks werden und sich zur „Civil Constitution“ bekennen, einer Art Regelwerk, das den richtigen Umgang mit Quellen anmahnt oder Desinformation und Fake News ächtet. 15 Newsrooms, wie Civil sie nennt, sind bereits an Bord. „Wir konzentrieren uns auf die chronisch unterfinanzierten Bereiche im Journalismus“, sagt Christine Mohan: Lokale, investigative, internationale und Politikberichterstattung. Für diese Ressorts ist Blockchain schon allein deshalb interessant, weil unliebsame Geschichten, sobald sie einmal im Blockchain sind, nicht mehr verändert oder manipuliert werden können. Auf bis zu 1.000 Newsrooms soll die Community innerhalb des nächsten Jahres wachsen. Auf die Frage, ob auch deutsche Medienhäuser dabei wären, antwortet Mohan: „Wir haben uns bereits mit Axel Springer ausgetauscht und mit dem Spiegel“.Hiesige Kooperationen kann sie allerdings noch nicht vermelden, nur so viel: „Derzeit beschäftigen sich alle Häuser mit Blockchain.“ Christine Mohan wird das Geschäft von Civil daher ab dem kommenden Jahr auch von Berlin aus vorantreiben.

Worin sich aber alle einig waren, ist, dass Verlage sich in erster Linie auf die Bedürfnisse ihrer Kunden konzentrieren sollten. Technologien wie Blockchain, Machine Learning oder automatisierter Journalismus sollten immer dort eingesetzt werden, wo sie einen Mehrwert für die entsprechende Zielgruppe generieren. Wenn beispielsweise Algorithmen die Arbeit ergänzen oder optimieren können, sollten sie dies nutzen. Neue Technologien bieten viele Chancen, auch wenn man hierbei nicht jedem Trend blind hinterherlaufen sollten.

Nachlese zum 6. VDZ Tech Summit – Was bringt Blockchain den Medienhäusern?

Am 21. und 22. November konnten wir wieder in Hamburg am jährlichen Tech Summit des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) teilnehmen. Der Kongress – inzwischen schon zum 6. Mal – stand ganz im Zeichen neuer Technologien, die die Verlagsbranche in den verschiedenen unternehmerischen Bereichen fortwährend verändert und in vielen Fällen auch fordert.

Vor diesem Hintergrund bot der Tech Summit den Teilnehmern fokussierten Austausch mit Vordenkern und Entscheidern aus dem nationalen und internationalen Verlags-IT und -Business mit dem Konzept verschiedener Sessions.  Außerdem ergab sich  die Möglichkeit, einen Schwerpunkt bei den Vorträgen auf Management- oder IT-Expertise zu legen und sich je nach Interessengebiet für eine von zwei thematischen Sessions zu entscheiden.

In mehr als einem Dutzend Panels stellten Referenten u. a. von Madsack, Heise Medien, aber auch von den Ullstein Buchverlagen und dem Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker ihre Best-Practice-Beispiele vor. Neben CMS, künstlicher Intelligenz und datengetriebenem Publishing ging es vor allem um die CTO-Arbeit in Unternehmen und um Blockchain-Technologien.

Neben Christian Schultze-Wolters, Director Blockchain Solutions DACH bei IBM, und Ingo Ruebe, CEO von BOTlabs, präsentierte sich auch Civil-Mitgründerin Christine Mohan (USA) mit dem Thema Blockchain. Sie erläuterte, wie ihr Unternehmen Blockchain-Technologie einsetzen möchte, um für Medienunternehmen, etwa bei der Vermarktung und Lizenzierung, als Dienstleister aufzutreten. „Mit Blockchain beschäftigen sich momentan alle Häuser“ – so Christine Mohan und prophezeite gleich eine „neue Ökonomie“ für den Journalismus. Dies sei keine Geschichte über neue Erlösmodelle, die das Geschäft mit journalistischen Inhalten besser erscheinen lassen. Es ginge um nichts weniger als den Fortbestand des Journalismus „auf Generationen hinaus“ zu sichern.

So zumindest lautet das Versprechen von Christine Mohan und Civil. Das junge Start-up aus Brooklyn tüftelt an eben jener „neuen Ökonomie des Journalismus“. Es möchte mit Hilfe der Blockchain-Technologie gleich mehrere Probleme von Publishern auf einmal lösen, sagt Christine Mohan – die Emanzipation von Werbeeinnahmen, die effiziente Lizenzierung von Inhalten an Dritte und die Wiederherstellung von Vertrauen bei den Lesern.

Vorher gibt es allerdings viel zu erklären. Zunächst müssen Redaktionen Teil des Civil-Netzwerks werden und sich zur „Civil Constitution“ bekennen, einer Art Regelwerk, das den richtigen Umgang mit Quellen anmahnt oder Desinformation und Fake News ächtet. 15 Newsrooms, wie Civil sie nennt, sind bereits an Bord. „Wir konzentrieren uns auf die chronisch unterfinanzierten Bereiche im Journalismus“, sagt Christine Mohan: Lokale, investigative, internationale und Politikberichterstattung. Für diese Ressorts ist Blockchain schon allein deshalb interessant, weil unliebsame Geschichten, sobald sie einmal im Blockchain sind, nicht mehr verändert oder manipuliert werden können. Auf bis zu 1.000 Newsrooms soll die Community innerhalb des nächsten Jahres wachsen. Auf die Frage, ob auch deutsche Medienhäuser dabei wären, antwortet Mohan: „Wir haben uns bereits mit Axel Springer ausgetauscht und mit dem Spiegel“.Hiesige Kooperationen kann sie allerdings noch nicht vermelden, nur so viel: „Derzeit beschäftigen sich alle Häuser mit Blockchain.“ Christine Mohan wird das Geschäft von Civil daher ab dem kommenden Jahr auch von Berlin aus vorantreiben.

Worin sich aber alle einig waren, ist, dass Verlage sich in erster Linie auf die Bedürfnisse ihrer Kunden konzentrieren sollten. Technologien wie Blockchain, Machine Learning oder automatisierter Journalismus sollten immer dort eingesetzt werden, wo sie einen Mehrwert für die entsprechende Zielgruppe generieren. Wenn beispielsweise Algorithmen die Arbeit ergänzen oder optimieren können, sollten sie dies nutzen. Neue Technologien bieten viele Chancen, auch wenn man hierbei nicht jedem Trend blind hinterherlaufen sollten.

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