Softwareentwicklung ist durch das Spannungsfeld von Zeit, Geld und Leistung (Funktionsumfang, Qualität, etc.) geprägt. Man spricht daher auch vom „magischen Dreieck“. Zieht man an einer Ecke dieses Dreiecks an, verschiebt sich das Verhältnis der Seiten entsprechend zueinander. Beispielsweise kann man die Qualität eines neuen Produktes dadurch steigern, dass man mehr Zeit in seine Entwicklung investiert. Dies hat aber zwangsläufig auch einen Anstieg der Entwicklungskosten zur Folge. Es liegt auf der Hand, dass sich Konflikte zwischen den Zieldimensionen kaum vermeiden lassen. Die Kunst des Product Managements besteht darin, diese durch geeignete Maßnahmen möglichst frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.
Das magische Dreieck kommt natürlich auch beim Launch eines neuen Software-Produktes zum tragen. Hier ist das strategische Ziel, in den ersten Versionen möglichst schnell die von Kunden am meisten benötigten Funktionen bereitzustellen. Denn ein neues Produkt verdient in der Entwicklungszeit noch kein Geld, es ist vielmehr eine Wette auf die Zukunft. Je früher also eine Software Kunden von ihrem Nutzen überzeugen kann, umso schneller erreicht sie auch den entsprechenden Return-on-Investment (ROI).
Unternehmen fragen ihre Kunden oft, ob sie eine bestimmte Funktion gern haben möchten. Die Antwort auf eine solche Frage kann aber eigentlich immer nur „ja“ lauten, auch wenn man noch nicht genau sagen könnte, ob man diese wirklich benötigt. Wie soll man auch heute schon wissen, ob man nicht doch vielleicht in einer nicht genauer definierbaren Zukunft den „Jetzt-Website-ausdrucken-Knopf“ benötigt – etwa weil man eben auf diese Art Inhalte korrekturlesen möchte.
Es ist natürlich nicht ganz so trivial, aber wesentlich zielführender, wenn man fragt, wann oder wie oft eine Funktion benutzt wird. Dabei ist weniger eine Beschreibung des Anwendungsfalls an sich gemeint (das sollte ein guter Product Owner ohnehin wissen), sondern die Information, ob der Benutzer sie beispielsweise täglich oder eher selten bis gar nicht benutzt. Für ein Unternehmen, welches gerade eine neue Software entwickelt, ist diese Information Gold wert.
Reicht es aber wirklich, sich zunächst auf einige wenige Funktionen zu konzentrieren? Was ist mit den endlosen Checklisten und Bände füllenden Ausschreibungsunterlagen, wenn es darum geht, neue Software zu beschaffen? Würde ein neues Produkt da nicht den Platzhirschen hoffnungslos unterlegen sein?
Wenn beide Seiten ihre Hausaufgaben gemacht haben, vermutlich nicht. Einerseits muss das beschaffende Unternehmen natürlich genau wissen, mit welchen Funktionen Benutzer die größte Wertschöpfung erzielen und andererseits muss der Newcomer mit seinem Feature Set einen möglichst großen Teil dieses Anforderungsbereichs abdecken.
In vielen Unternehmen zum Beispiel kommen 80 Prozent der Verkäufe von 20 Prozent der Kunden. Diese betriebswirtschaftliche Erkenntnis konnte auch auf den Softwarebereich übertragen werden. Experten stellten fest, dass sie 80 Prozent der Geschäftsanforderungen erfüllen, wenn sie 20 Prozent der Funktionen mit der höchsten Priorität entwickeln. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom sogenannten Pareto-Prinzip.
Auch eine Untersuchung der Standish Group hat ergeben, dass in typischen Softwaresystemen 64 Prozent der Funktionen in der Realität nie, oder nur sehr selten und 16 Prozent nur gelegentlich genutzt werden. Dem steht entgegen, dass 20 Prozent der Funktionen immer oder häufig verwendet werden.
Warum sollte man also die Featurelisten der am Markt verfügbaren Produkte abarbeiten, „nice to have“ Features oder gar kurzfristige Hype-Themen bedienen und damit Zeit und Aufwand in Funktionen investieren, die nie oder nur sehr selten genutzt werden? Ist es dann nicht viel zielführender, wenn man sich auf die 20 Prozent der Features fokussiert, die wirklich wertschöpfend sind?
Mit vjoon seven erleben wir gerade, wie eine hochmoderne und klar am Nutzerbedürfnis ausgerichtete Plattform die DAM-Bühne betritt. Newcomer haben den Vorteil, mit modernsten Technologien und Erkenntnissen zu arbeiten. Viele Komponenten müssen heute nicht erst langwierig selbst entwickelt werden – es kann viel effizienter sein, am Markt frei verfügbare, moderne und modular einsetzbare Technologien einzusetzen. Das betrifft im Ergebnis sowohl Hersteller als auch Nutzer. Beispielsweise wächst die Zahl der Open-Source-Komponenten kontinuierlich und viele von ihnen werden in großen Projekten entwickelt und vorangetrieben.
So auch das in vjoon seven eingesetzte Kubernetes. Das von Google als Open-Source-Software entwickelte System für die Bereitstellung, Verwaltung und Überwachung einer Container-Umgebung, hat sich mittlerweile als Standard etabliert. Die Vorteile von Anwendungen, die auf Kubernetes setzen, liegen auf der Hand: Kubernetes beschleunigt die Bereitstellung neuer Funktionen, verbessert die Widerstandsfähigkeit von Infrastrukturen und erhöht die Automatisierung beim Aufbau, dem Betrieb und der Wartung von Produktionsumgebungen.
Ältere, etablierte Systeme kämpfen oft mit veralteten technischen Komponenten und hoher Komplexität. Schulungsumfang, Wartbarkeit und das Ausrollen neuer Funktionen treiben die Kosten mit den Jahren in die Höhe und so manch einer setzt lieber auf ein neueres System, auch oder gerade wenn der Funktionsumfang sich zunächst nur auf die wertschöpfenden 20 Prozent der bisher zur Verfügung stehenden Funktionen konzentriert. Die entscheidende Frage ist natürlich: Welche Funktionen sind das? Eine erste Grundlage dazu liefern die Umfrageergebnisse von databasics , einem Unternehmen mit mehr als 20 Jahren Expertise im DAM-Bereich. Einer größeren Umfrage unter DAM-Nutzern standen am Ende 10 der am meisten genutzten Funktionen gegenüber.
Es überrascht vermutlich niemanden, dass sich 95 Prozent der Befragten eine einfache, leicht zu bedienende, intuitive Benutzeroberfläche für ihre DAM-Lösung wünschen. Neben Benutzern, die täglich mit dem System arbeiten, hat ein typisches DAM-System auch viele Benutzer, die wenig bis selten damit arbeiten – eine einfache, intuitiv erlernbare User Experience (UX) erhöht die Benutzerakzeptanz erheblich, verringert Schulungskosten und macht die Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen flexibler.
Hier bietet sich beispielsweise das in vjoon seven verwendete Google Material Design an, ein inzwischen weit verbreiteter UX-Design-Standard. Es lässt den Nutzer sofort erkennen, welche Bereiche wichtige Informationen enthalten bzw. interaktiv sind und was diese Interaktion bewirken wird. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Elemente und Konzepte, die eine optimale UX ermöglichen und sich daher auch in vjoon seven wiederfinden.
Mit 78 Prozent auf Platz zwei, steht die Fähigkeit zur Integration mit gängigen Systemen. Beim Digital Asset Management ging es schon immer darum, die Software in bestehende Infrastrukturen in Unternehmen integrieren zu können. Auf diese Weise können mehr Benutzer mit demselben Content-Pool arbeiten, Inhalte im Team bearbeiten und verteilen. Das ermöglicht durchgängige Workflows und erhöht sowohl die Produktivität als auch die Wertschöpfung im gesamten Unternehmen. Um diesen Aspekt bestmöglich umzusetzen, werden moderne Plattformen wie vjoon seven nach dem API-First-Prinzip entwickelt.
Über eine umfangreich dokumentierte REST-API kann auf alle Funktionen der Plattform zugegriffen, ihre Funktionalität damit in hohem Maße erweitert und an individuelle Anforderungen angepasst werden. Der entscheidende Vorteil für Unternehmen ist, dass sowohl Systeme von Drittanbietern, wie Web-CMS, PIM, Marketing-Automation, E-Commerce und mehr, als auch eigene Entwicklungen rasch integriert werden können. Das reduziert den Aufwand und beschleunigt den Time-to-Market-Prozess.
Schon anhand dieser zwei Themen wird klar, welches Potenzial die Auswahl der richtigen Funktionen gerade bei der Planung einer neuen Software hat. Den Kundennutzen in den Vordergrund zu stellen ist insofern nicht nur ein Marketing-Hype, sondern bedient ein grundlegendes Element für ein erfolgreiches Produkt. Die Antwort auf „Was brauchen Sie wirklich?“ findet man daher weniger bei den schon am Markt befindlichen Lösungen, sondern eher im täglichen Leben der Kunden.
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