Carsten | 25. März 2020

Zeit, sich neu zu erfinden: Interview mit CEO Andreas Schrader

Carsten sprach mit Andreas Schrader, CEO von vjoon, über die Veränderungen im Unternehmen.

C: Andreas, in den letzten 12 Monaten hat sich bei vjoon viel verändert. Neue Strategie in Amerika, ein neues großes Produkt neben K4, neuer Markenauftritt – Wie kam es zu all diesen Veränderungen?

A: Der Markt verändert sich ständig und unsere Kunden wollen Weiterentwicklung, neue Ideen, neue Lösungsansätze. Mit all diesen Veränderungen und Wünschen haben auch wir uns verändert, uns kontinuierlich weiterentwickelt. Immerhin gibt es das Unternehmen schon 30 Jahre, InDesign und K4 gibt es bereits 20 Jahre. Im vergangenen Jahr gab es dann gravierende Entwicklungen und Planungen, die unsere Strategie und unser Auftreten nach außen stark verändert haben oder noch verändern werden.

C: Die erste sichtbare Veränderung im letzten Jahr war aber die Gründung der vjoon Inc. …

A: Das kann man so sagen. Neben dem DACH-Bereich ist Amerika unser wichtigster Markt und daher war es nur logisch, dort auch selbst stärker präsent zu sein. Da unser Geschäftsmodell keinen Direktvertrieb vorsieht und wir statt dessen schon immer auf ein starkes Partnernetzwerk gesetzt haben, erfolgte die Gründung der vjoon Inc..

Sie repräsentiert sowohl vjoon in Amerika, agiert ansonsten aber wie ein normaler Integrationspartner und bietet Beratung, Verkauf und Services für vjoon Produkte in Nordamerika. Durch den überraschenden Wegfall von MEI konnten wir erfahrene Mitarbeiter rekrutieren und innerhalb kürzester Zeit wichtige Kunden für uns gewinnen. Rückblickend betrachtet ist unsere Strategie voll aufgegangen, denn unsere Marktposition und Kundenbeziehungen in Amerika sind heute deutlich besser als vorher.

C: Nächster Stopp – vjoonity …

A: Die vjoonity ist zwar nicht neu, als Veranstaltung aber nach wie vor ein wichtiges Bindeglied zwischen Kunde und vjoon. Das haben wir gerade wieder im vergangenen November in New York und Hamburg festgestellt. Obwohl wir ja auch, zusammen mit unseren Partnern, viele Einzelbesuche bei den Kunden machen, ist das Gemeinschaftsgefühl der Community am besten auf der vjoonity zu spüren. Dazu kommt eine hohe Intensität im fachlichen Austausch, der für alle Seiten gewinnbringend ist. Auf der anderen Seite hören wir natürlich auch, wie schwierig es für Kunden in Zeiten von Budget- und Personalkürzungen ist, eine derartige Konferenz zu besuchen.

Wir haben darauf reagiert und den starren jährlichen Rhythmus aufgebrochen, das Programm gestrafft und wollen größere Abstände künftig auch mit Online-Veranstaltungen überbrücken. So geben wir der vjoonity eine modernere Ausrichtung, ohne die Grundidee aufzugeben. Die vjoonity bleibt eine einzigartige Konferenz, auf der man sich trifft, austauscht, miteinander diskutiert und natürlich auch viel neues von uns erfährt. Umso mehr freuen wir uns darüber, wie viele Entscheider den Wert der vjoonity für ihr Unternehmen erkannt haben und eine Teilnahme nach wie vor für wichtig erachten.

C: Neues vorzustellen war ja auch wieder ein zentraler Punkt der letzten vjoonity…

A: Ein wesentliches Highlight jeder vjoonity war schon immer die Vorstellung der neuesten Version von K4. Mit Version 10 haben wir das marktbeherrschende Thema Content-First erneut in den Mittelpunkt gestellt. Der um Kommentarfunktion und Änderungsverfolgung erweiterte Content Editor macht es für Teams noch einfacher, sich erstmals ausschließlich um die Content-Erstellung zu kümmern, ohne sich bereits auf einen Kanal festlegen zu müssen.

Soll der Content am Ende ins Web gehen, erledigt das die neue automatisierte Anbindung für WordPress auf Knopfdruck. Dieses Feature hat tatsächlich für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Wo hat man denn bisher schon eine durch das Web-CMS gerenderte „echte“ Vorschau seines im Redaktionssystem erfassten Artikels gesehen? Zudem wurde die Anbindung eines Web-CMS wie WordPress immer gleich zu einem dauerhaft kostenaufwändigen Software-Projekt. Wir bieten im Gegensatz dazu für WordPress jetzt ein von uns gewartetes Standardmodul an.

Interview Andreas Schrader Beispiele

C: Und dann kam noch vjoon seven …

Dass wir an einer eigenen DAM-Plattform arbeiten, ist ja schon lange kein Geheimnis mehr, und wir haben auch schon vor einiger Zeit ein zweites Entwicklungsteam aufgebaut. Was wir dann auf der vjoonity vorgestellt haben, hat dann aber alle positiv überrascht. Einerseits haben wir im UI auch hier ein einfaches, und damit leicht zu bedienendes Design-Konzept umgesetzt und andererseits selbst in dieser frühen Version schon einen beträchtlichen Funktionsumfang. Neben den Kernfunktionen, wie einem ausgefeilten Metadaten-Management, intelligenten Such- und Filtermöglichkeiten können Assets auch bestimmten Benutzern zur Bearbeitung zugeteilt werden – die Kontrolle des Workflows erfolgt dann beispielsweise über einen Status am Asset.

Aber auch Integrationen mit Adobe InDesign, InCopy, Photoshop, Illustrator und auch Office-Applikationen, wie Word, Excel und PowerPoint, stehen ebenso zur Verfügung, wie eine tiefe Integration mit vjoon K4. Gerade das Zusammenspiel mit vjoon K4 hat die Besucher der vjoonity völlig begeistert. Eine so ausgefeilte und umfassende Anbindung zwischen einem DAM und einem Publishing System hatten unsere Kunden bisher nicht gesehen. Hier macht sich vor allem das stringente API-First-Prinzip in vjoon seven bemerkbar. Denn grundsätzlich kann über eine REST-API auf alle Funktionen der Plattform zugegriffen und ihre Funktionalität damit in hohem Maße erweitert und an individuelle Anforderungen angepasst werden. Daher ist vjoon seven auch als eine Plattform gedacht, die viele Möglichkeiten zur Erweiterung bietet.

C: Wie ist das Team bei der Planung vorgegangen?

Wenn man wie wir auf der grünen Wiese startet, kann man sich natürlich der neuesten Technologien bedienen. Dennoch muss man sich genau überlegen, welche Features man zuerst und in welcher Tiefe entwickelt. Schließlich wollen wir vjoon seven nicht erst in fünf Jahren auf den Markt bringen. Die Frage lautete also, welche Funktionen braucht ein typischer Benutzer im täglichen Geschäft? Wir haben dazu mit vielen Kunden und Partnern gesprochen und ein erstes Feature-Set für vjoon seven aufgestellt. Letztendlich hat sich wieder bestätigt, dass nur 20 Prozent aller Features eines Systems regelmäßig genutzt werden. Wenn man dann herausfiltert, welche Features diese 20 Prozent darstellen, kann man sich zunächst darauf konzentrieren und spart viel Entwicklungszeit. Der Kunde bekommt so eine Software, die bereits den größten Teil des im täglichen Betrieb geforderten Funktionsumfangs abdeckt. Das ist übrigens auch eine mögliche Erklärung, warum sich gut gemachte neue Software-Lösungen oft schon frühzeitig gegen etablierte Systeme durchsetzen, obwohl diese ein Vielfaches an Funktionen haben.

C: Wie geht es mit vjoon seven weiter?

A: Allein das Feedback der Kunden auf der vjoonity war schon überwältigend, und manche von ihnen hätten seven sicher sofort mitgenommen und in der täglichen Produktion eingesetzt. Das war zu jenem Zeitpunkt natürlich noch zu früh, aber demnächst startet Version 1 in den Markt und mit ihr auch der erste größere Test bei ausgewählten Kunden. Darunter werden auch namhafte große Unternehmen sein, aber nicht nur, denn wir wollen eine möglichst aussagekräftige Bandbreite von Verlagen, Agenturen und Marketingorganisationen in diesen Praxistest einbeziehen. Ich freue mich schon auf den Austausch mit den Kunden und die Erkenntnisse, die wir hier sammeln können. Schon die nächste Version, die noch im Laufe des Jahres kommt, wird diese Erfahrungen berücksichtigen, erneut viele neue Features enthalten und insbesondere auch den Austausch mit K4 optimal unterstützen.

C: vjoon Inc., die Ausrichtung der vjoonity, das neue vjoon seven – zusammengefasst kann man also sagen, dass der neue Markenauftritt ein Ausdruck der unternehmerischen Veränderungen bei vjoon ist …

A: Genau. Diesen Wandel, hin zu einem Unternehmen mit mehreren Standorten und mehreren Produkten, wollten wir auch mit einem weiterentwickelten, der Dynamik der Veränderungen entsprechenden, visuellen Auftritt Rechnung tragen. Ohne den Markenkern zu verändern, haben wir Strategie und Portfolio weiterentwickelt, uns an vielen Stellen neu erfunden. Das überarbeitete Erscheinungsbild trägt dem Rechnung und interpretiert vjoon auf eine moderne, frische Art. Es folgt einer einfachen Design-Idee, ist dynamisch und klar. Es gibt einen eindeutigen Farbcode das für Unternehmen, die Produkte und auch das obligatorische Regelwerk zur Benutzung des Corporate Designs haben wir aufgeräumt und ganz einfach gestaltet.

C: Wenn Du auf die zurückliegenden 12 Monate blickst, wie lautet Dein Fazit?

A: Es war wirklich viel los, aber vjoon hat sich auch in großen Schritten weiterentwickelt. Wir haben viele richtige Entscheidungen getroffen und sehen uns für die nächste Zukunft hervorragend aufgestellt. An dieser Stelle möchte ich auch unseren vielen Kunden für ihre Treue danken, den Partnern für ihre langjährige Unterstützung und nicht zuletzt geht mein Dank natürlich und insbesondere auch an unsere Mitarbeiter für ihren großartigen Einsatz.

C: Andreas, vielen Dank für das Gespräch.

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