Spätsommer 2019: Der brasilianische Amazonas – die grüne Lunge der Erde – steht so heftig wie nie zuvor in Flammen und die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg überquert mit einem Segelboot den Atlantik, um am Klimagipfel in New York teilzunehmen. Ihr Ziel: Möglichst emissionsfrei in die USA zu gelangen. Die mediale Präsenz um Greta Thunberg und den Amazonas verstärken mit Sicherheit noch, dass die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz weiterhin viel diskutiert werden. Zunehmend mehr Konsumenten und Unternehmen beschäftigen sich mit der Fragestellung, wie sie ihr Verhalten und ihre Produkte nachhaltiger gestalten können.
Der Klimawandel betrifft früher oder später jeden Menschen. Deshalb sollten auch möglichst schnell möglichst viele Menschen Verantwortung für unser Klima übernehmen. Ein gesundes Maß an Konsum bzw. der Verzicht auf bestimmte Produkte stellt sicherlich für den ein oder anderen Menschen – je nachdem, worum es sich dabei konkret handelt – eine Herausforderung dar.
Die größte Herausforderung ist allerdings nicht der Verzicht auf die neuesten Modetrends in Zeiten von Fast Fashion, oder Fleisch, das eigene Auto und die Fernreise. Die Frage ist, ob die Menschheit mit einem maßvollerem, oder gar ohne Wachstum leben kann. Wachstum, nicht zuletzt die digitale Transformation, bestimmt seit Jahrzehnten unsere Wirtschaft und mitunter sogar weite Teile unserer Gesellschaft. Das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz ist zugleich ein Bekenntnis zur Genügsamkeit, zur Entschleunigung und zum Erhalt.
Wirtschaft ohne Wachstum – ist das zu Gunsten einer nachhaltigen Klimapolitik überhaupt möglich? Eine Transformation in eine ganz andere Richtung als bislang, die auch noch möglichst viele positive Nebeneffekte für die Menschen bereithalten sollte. Keinesfalls darf sich ein Teufelskreis aus kollabierenden Unternehmen, Arbeitslosigkeit und sinkendem Konsum ergeben. Volkswirtschaftlich gesehen verbirgt sich somit eine komplexe Fragestellung hinter der ganzen Thematik, auf die es bisher kaum Lösungsansätze gibt.
Was hat denn nun ein Softwarehersteller mit dem Klimawandel zu tun? Die gute Nachricht: Die Herstellung von Software belastet Luft und Klima nicht unmittelbar, wie zum Beispiel die Industrie, der Tourismus oder Individualverkehr. Zudem verbraucht ein System mit geschickter Programmierung weniger Strom und schont Ressourcen. Dennoch gibt es einige anknüpfende Punkte, bei denen jedes Unternehmen, letztlich jeder einzelne Mitarbeiter, handeln kann. Die konkreten Handlungsempfehlungen lesen Sie in unseren folgenden Tipps für den Klimaschutz.
Bis Wissenschaft, Politik und auch Wirtschaft Lösungskonzepte für eine ganze Reihe von großen Herausforderungen erarbeitet haben, liegt es an jedem einzelnen, diese drei einfachen Tipps für den Klimaschutz umzusetzen:
1. Konsumverhalten überdenken:
Reflektierter konsumieren – brauche ich das wirklich? Regional und saisonal einkaufen, denn Obst und Gemüse aus Übersee verursachen hohe CO2-Emissionen. Werterhaltender Umgang mit den Dingen des persönlichen (Berufs-)Lebens, Second-Hand Käufe und wenn möglich Produkte gemeinsam nutzen, mieten oder reparieren lassen, da die Herstellung von Produkten Energie und Rohstoffe verschlingt. Weniger Lebensmittel verschwenden, da ein weniger verschwenderisches Verhalten auch den ökologischen CO2-Fußabdruck reduziert.
2. Grüne Kraft nutzen:
Strom sparen, denn für Strom wird zumeist Kohle verbrannt und bestenfalls direkt zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln.
3. Gewissenhafter Umgang mit Verkehrsmitteln:
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen, Fahrgemeinschaften gründen bzw. direkt Fahrrad statt Auto nutzen. Last but not least: überdenken Sie Ihr Reiseverhalten. Wenn die nächste Urlaubsplanung ansteht: Muß es die Fernreise sein, oder reicht eventuell doch ein schönes Reiseziel, das auf dem Landweg erreichbar ist? Europa und auch das eigene Land haben schließlich einiges zu bieten.